Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Kiel-Wellsee (1903 bis 2003)

 

 

Das Feuerlöschwesen vor der Gründung der Freiwilligen  Feuerwehr Wellsee

 

Vor Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1903 in der damals noch eigenständigen Gemeinde Wellsee gab es wie in allen Gemeinden, in denen es zu der Zeit noch keine Freiwillige Feuerwehr oder gar eine Berufsfeuerwehr wie im benachbarten Kiel gab, eine sogenannte Brandwehr.

 

Diese sogenannte Brandwehr bestand aus allen männlichen Einwohnern Wellsees, die verpflichtet waren beim Ausbruch eines Feuers Löschdienste zu leisten. Die Leitung dieser Brandwehr lag in den Händen des Brandmeisters, der vom Amtsvorsteher ernannt wurde. Dieser Brandmeister hatte jedoch kaum Kenntnisse von einer sachgemäßen Brandbekämpfung. Die Schlagkraft der Brandwehr war nicht besonders hoch, denn die Handhabung der zur damaliger Zeit sowieso recht bescheidenen Gerätschaften wurde nur einmal im Jahr geübt. Die Löschmannschaften waren also fachlich nicht gerade geschult und es fehlte auch an Disziplin in dieser Pflichttruppe. An Gerätschaften standen der Brandwehr eine aus dem Jahr 1830 stammende Handdruckspritze, die per Eimer mit Wasser gefüllt werden musste, sowie Dachleitern, Feuerpatschen und Haltehaken zur Verfügung.

 

Diese schlechten Zustände hinsichtlich des Ausbildungsstandes und der nicht allzu großen Motivation in der Brandwehr führten zu Überlegungen, wie in vielen anderen Gemeinden zu dieser Zeit bereits vorhanden, eine Freiwillige Feuerwehr in Wellsee zu gründen.

 

 

Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Kiel-Wellsee

 

Am 26. Dezember 1903 fand die Versammlung zwecks Gründung unserer Feuerwehr Wellsee statt, nachdem im Vorfeld bereits sich der Gemeindevorsteher Johannes Schramm sowie der Landmann August Ott für die Gründung und der hierzu erforderlichen Vorbereitungen verdient gemacht hatten.

 

Nachdem die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Wellsee auf der Versammlung beschlossen war, wurde im Anschluss auch schon der erste Vorstand gewählt.

 

Die Versammlung wählte folgende Personen in den ersten Vorstand:

Landmann August Ott zum Hauptmann (heute: Wehrführer), Landmann Heinrich Dahl als stellv. Hauptmann und Steigerzugführer, Landmann Clement Wolter als Spritzenzugführer und Gemeindevorsteher Johs. Schramm als Schriftführer und Kassierer.

 

Unser neugegründeten Feuerwehr, innerhalb der sich unter der Leitung von Peter Thomsen auch gleich nach der Gründung eine „Musik-Kappelle heranbildete,  traten 38 Mann bei. An Arbeitsmaterialien standen für die Anfangszeit nur die von der Brandwehr übernommen Gerätschaften bereit, da eine kleine Gemeinde wie Wellsee nur wenig Geld zur Verfügung hatte.

 

Am 02. April 1904 wurde dann die erste Übung abgehalten bevor unsere Wehr dann am 14.07.1904 zu ihrem ersten Einsatz ausrückte, der uns nach Rönne zum Löschen der durch Blitzschlag in Brand geratenen Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Landmannes Jansen verschlug. Ebenfalls im Jahr 1904 wurden wir zu einem Brandeinsatz nach Meimersdorf gerufen.

 

Die Ausrüstung wurde am 15.06.1905 verbessert durch die Anschaffung einer Bokleiter, die für 45 Mark gekauft wurde.

 

Im Jahre 1908 fanden dann die Einsätze Nr. 4-9 unserer Einsatzgeschichte statt, darunter am 14.10.1908 der erste Einsatz, der auf Wellseer Boden statt fand. Durch Brandstiftung war das Wohnhaus und die Scheune des Landmannes Claus Blöker in Brand geraten. Die anderen Einsätze des Jahres führten uns in die Nachbargemeinden Elmschenhagen, Moorsee, Rönne und Schlüsbek.  

 

Die beiden folgenden Jahre 1909 und 1910 brachten unserer immer noch recht jungen Wehr jeweils sieben weitere Einsätze in der Statistik. In Wellsee selber brannte Gott sei Dank nur zweimal Strohdiemen. Die übrigen zwölf Einsätze der beiden Jahren wurden im Rahmen der Nachbarschaftshilfe geleistet. Unter anderem brannte 1910 der II. Trockenschuppen und das Maschinenhaus des Ziegelwerkes in Elmschenhagen total ab.

 

Am Neujahrtag 1911 rückte die Wehr zum Löschen der durch Brandstiftung in Brand geratenen Scheune des Gemeindevorstehers und Gründungsmitgliedes J.Schramm aus.

 

Unter reger Beteiligung der Wellseer Einwohnerschaft und Kameraden der Nachbarwehren wurde am 07.04.1914 unser 10 jähriges Bestehen gefeiert.

 

Der Ausbruch des ersten Weltkrieges Anfang August 1914 ging auch an unserer Wehr nicht spurlos vorbei, da die meisten Wehrmitglieder im jungen bis mittleren Alter waren, wurden Sie wie der Rest der männlichen Bevölkerung an die Waffen gerufen. Das verbleibende kleine Häuflein Wellseer Feuerwehrmänner wurde in den aus Sicht der Wellseer Feuerwehr eher ruhigen Kriegsjahren 1914-1918 nur zu fünf Einsätzen in die Nachbargemeinden Elmschenhagen, Meimersdorf Poppenbrügge und Rönne gerufen, so dass die personelle Schwächung nicht ganz so stark auffiel. 

 

Nach dem Ende des ersten Weltkrieges, bei dem die Wehr vier Kameraden an der Front verlor, wuchs die Mannschaftsstärke ziemlich schnell auf beachtliche 40 Mann an.

 

Im Jahre 1920 wurde die alte aus dem Jahre 1830 stammende Handdruckspritze verkauft. Als Ersatz wurde am 02.05.1920 für den für damalige Verhältnisse recht stolzen Betrag von 2.000 Mark eine für uns neue, aber doch gebrauchte Handruckspritze (Leistung 500 l/Minute) von der Kieler Berufsfeuerwehr gekauft.

 

Ein Blick auf die Einsatzstatistik der  zwanziger Jahre weißt ein eher ruhiges Jahreszehnt aus (1920-1929: insgesamt 8 Einsätze, davon nur ein Feuer in Wellsee, es brannte das Wirtschaftsgebäude des Landmannes Thomas Wörpel).

 

Jedoch bedeutet die geringe Zahl an Einsätzen nicht, dass wir  nicht auf anderen Gebieten aktiv war. Am 24. Juni 1928 fand das Feuerwehrverbandsfest des Kreises Bordesholm, zu dem Wellsee damals gehörte, in Wellsee mit zahlreichen Gästen statt. Zu der damaligen Zeit befand sich mit dem Gasthof „Zur Seeperle“ (Besitzer: Adolf Ott) nur ein einziger Gasthof in Wellsee, was zweifelslos zu wenig zur Bewirtung und Unterbringung der zahlreichen Gäste war. Doch Not machte erfinderisch, so wurde extra für das Fest ein großes Tanzzelt beschafft und die Scheune von S.Hingst zu einer Wirtschaft mit Tanzsaal umfunktioniert. Der Kamerad H.Quatter funktionierte sein Wohn- und Wirtschaftsgebäude ebenfalls zu einer Wirtschaft um. Er gab ihr den Namen „Schinkenkroog“. Der ganze Aufwand hatte sich gelohnt, es wurde ein gelunges Fest und es blieb ein Reingewinn von 434 Reichsmark für unsere Wehrkasse übrig.

 

Feuerwehrverbandsfest 1928

 

In den folgenden Jahren wurden diverse Anschaffungen für unsere Wehr getätigt, so wurde zum Beispiel am 18.07.1928 45 m Druckschläuche mit einem Durchmesser von 115 mm für 261 Mark oder am 20.12.1930 ein Haltungsbrett zum Anbau an der Handruckspritze für die Saugschläuche für 171,50 Mark gekauft.

 

Am 01.04.1934 fand aus Altersgründen der erste Wechsel an der Wehrführung statt. Der bisherige Stellvertreter Ludwig Meyer löste nach mehr als 30 Jahren den Hauptmann August Ott in der Position des Hauptmannes bzw. Kommandanten ab. Im April/ Mai des selben Jahres wurde zusätzlich zu der bereits vorhanden Handruckspritze eine Klein-Motor-Spritze samt Transportwagen und Schlauchmaterial für insgesamt 2.757,10 Mark in Dienst gestellt.

 

Wie in ganz Deutschland hatte die Machtergreifung der Nationalsozialisten auch auf die Strukturen in und um unserer Feuerwehr Wellsee Auswirkungen. So wurden Anfang des Jahres die sogenannten Amtswehren gebildet. Die sechs Wehren des Amtsbezirkes Moorsee wurden unter der Bezeichnung freiwillige Feuerwehr Moorsee e.V. zusammengefasst. Die einzelnen Wehren hatten jetzt die Betitelung Löschzüge. Die freiwillige Feuerwehr Wellsee hieß jetzt „Löschzug 3 Wellsee“.

 

Gruppenfoto Löschzug 3

 

Es gab für uns Wellseer Feuerwehrleute in den Jahren 1934 und 1935 neue Uniformen, die die Einordnung sämtlicher Feuerwehren in die Polizeihierarchie in Nazi-Deutschland Rechnung trugen, schließlich galten die Freiwilligen Feuerwehren jetzt als Hilfspolizei als Untereinheit der Feuerlösch-Polizei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschaffungspreise von Ausrüstungsgegenständen in der

Freiwilligen Feuerwehr Wellsee 1903-1935

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeit der Anschaffung

 

Gegenstand

 

Kosten

Tag Monat Jahr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

26.12.1903

 

wurde die Handruckspritze aus der Brandwehr übernommen, sowie die vorhanden Steigergeräte

 

0,00 Mk.

 

 

 

 

 

15.06.1905

 

Anschaffung einer Bokleiter

 

45,00 Mk.

 

 

 

 

 

02.05.1920

 

Anschaffung einer neuen Hand- druckspritze, übernommen aus der Kieler Berufsfeuerwehr

 

2000,00 Mk.

 

 

 

 

 

18.07.1928

 

45m Druckschläuche 115 mm

 

261,00 Mk.

 

 

 

 

 

08.08.1920

 

45m Druckschläuche 85 mm

 

85,00 Mk.

 

 

 

 

 

20.12.1930

 

Die Handruckspritze bekam 4 neue Federn mit Feststellungshebel und 1 Haltungsbrett für die Saugschläuche

 

171,50 Mk.

 

 

 

 

 

01.01.1931

 

Es wurden 40 Stück neuer Helmschilder angeschaft

 

71,50 Mk.

 

 

 

 

 

01.01.1931

 

Vom 1. Januar 1925-1931 wurden im ganzen 26 neuwertige Normaljoppen angeschafft und in derselben Zeit wurden für Helme und sonstige Ausrüstungsgegenstände im ganzen verausgabt

 

219,20 Mk.

 

 

 

 

 

26.02.1931

 

Anschaffung von 3 neuen Uniformjoppen

 

73,50 Mk.

 

 

 

 

 

14.03.1931

 

6 Stück Nackenleder und sonstiges

 

20,40 Mk.

 

 

 

 

 

12.07.1931

 

1 Führerjoppe, 2 Helme und sonstiges

 

72,80 Mk.

 

 

 

 

 

01.03.1932

 

1 Führerjoppe

 

41,00 Mk.

 

 

 

 

 

Übertrag

 

 

 

3060,90 Mk.

Übertrag

 

 

 

3060,90 Mk.

 

 

 

 

 

14.10.1932

 

45 Laufmeter 72 Druckschläuche ein-

 

 

 

 

Schließlich eingebundener Kupplung

 

134,20 Mk.

 

 

 

 

 

14.10.1932

 

1 Packung Siglin Schlauchbinde u.s.w.

 

31,40 Mk.

 

 

 

 

 

01.09.1933

 

6 Stück Uniformröcke

 

126,00 Mk.

 

 

 

 

 

01.09.1933

 

Auszeichnungen und Abzeichnungen

 

21,30 Mk.

 

 

 

 

 

01.04.1934

 

Anschaffung einer Kleinmotorspritze

 

2140,00 Mk.

 

 

 

 

 

01.04.1934

 

105 m Druckschläuche

 

162,50 Mk.

 

 

 

 

 

01.04.1934

 

30 m Druckschläuche

 

54,60 Mk.

 

 

 

 

 

01.05.1934

 

1 Transportwagen für die Motorspritze mit Zubehör

 

400,00 Mk.

 

 

 

 

 

17.06.1934

 

Anschaffung zur Ergänzung der Uni-formen: Achselstücke Spiegel und Änderungen der Uniformen

 

74,80 Mk.

 

 

 

 

 

04.09.1934

 

1 Verteiler mit B-Leitung

 

30,00 Mk.

 

 

 

 

 

27.08.1935

 

35 Stück Feuerwehrröcke umgearbeitet Kragen mit Spiegel und Achselstück und sämtlicher Zubehör

 

132,50 Mk.

 

 

 

 

 

14.09.1935

 

26 Stück Koppel mit Schulterriemen und 34 Koppelschlösser dazu

 

126,40 Mk.

 

 

 

 

 

Gesamtbetrag aller Anschaffungen der Wellseer Wehr 1903-1935

6494,60 Mk.

                 

 

 

Am 01.10.1935 übernahm Ernst Dahl das Amt des Löschzugführers (früher Hauptmann bzw. Komandandt) von Ludwig Meyer. Es ist an dieser Stelle zu erwähnen das der Amtinhaber wie in der Feuerwehr bis dahin üblich nicht mehr in sein Amt von der Mannschaft gewählt wurde, sondern von den jeweiligen Polizeiführern in ihr Amt eingesetzt wurden.

 

In der Einsatzstatistik der 30 Jahre wurden lediglich drei Einsätze für unsere Wehr verzeichnet (am 25.07.1931 brannte ein Wirtschaftsgebäude in Wellsee; am 26.09.1936 brannte der Strohdriemen des Landwirts H.Reimer in Wellsee; am 14.09.1938 war der Löschzug 3 Wellsee mehrere Stunden mit dem Brand vom Schuttabladeplatz von Christian Witt in Wellsee beschäftigt.

 

Am 01.09.1939 brach dann der 2. Weltkrieg aus.

 

Erstmalig in der Nacht zum 27.09.1940 spürten auch die Wellseer Kameraden, die bisher nicht an die Front mussten, was für grausame Folgen dieser Krieg mit sich bringt. Beim Angriff eines Bombengeschwaders der Englischen Luftwaffe traf eine Brandbombe das Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Landwirtes Hans Dahl. Unsere Wehr konnte nur noch die Nachbargebäude vor einem Übergriff der Flammen retten. Als die Wehr nach 1938 und dem 20.06.1941 am 23.06.1941 erneut auf dem Schuttabladeplatz von Chr. Witt wegen eines Feuers in Gange waren, wurden Sie sogar beim Löschen von einem Fliegerangriff überrascht. Am 25.08.1941 musste unsere Gemeinde Wellsee widerrum unter starken Bombenangriffen leiden. Das Stallgebäude vom Gastwirt Joh. Mordhorst fiel den Flammen vollständig zum Opfer. Im Bahnwärterhaus an der Lübecker Bahn verlor die Bewohnerin mit ihren beiden Töchtern das Leben.  Am 10.03.1942 verloren 10 Menschen in zwei Wohnbaracken Ihr Leben, weil sie trotzt den Bombenabwürfen in Ihren Betten liegen blieben. Bei dem Fliegerangriff am 29.04.1942 wurde Wellsee besonders schwer getroffen 11 Gebäude standen in Flammen. Da die Nachbarwehren aufgrund dem Bombenhagel in ihren Gemeinden genug zu tun hatten, standen wir Wellseer Brandschützer dem Massenfeuer ganz alleine gegenüber. Wir konnten zwar zahlreiche Brandbomben löschen, jedoch nicht den Verlust von mehreren Scheunen, und Wohngebäuden verhindern. Nach einer im Vergleich eher ruhigeren Zeit, in der es nur Aufklärungsflüge über Kiel und Umgebung gab, vom 29. April bis 12. Oktober 1942 wurde am 13.10.1942 der wohl größte Luftangriff auf Kiel und Umgebung geflogen. Der damalige Chronist Ludwig Meyer schrieb „... dann prallten die Sprengbomben auf uns nieder, wir dachten alle hier in Wellsee unsere letzte Stunde war gekommen, lauter 500 Kilo Bomben wurden abgeworfen, die Häuser bebten in ihren Grundfesten ... wo man hinsah es war ein Flammenmeer...“. Der Angriff forderte zahlreiche Menschen und Tierleben. Im Kreis Plön allein wurden 180 Bauernhöfe eingeäschert. In Elmschenhagen sollen 60% der Häuser beschädigt worden sein. In den letzten beiden Kriegsjahren hatte die Stadt mehrmals noch unter starken Fliegerangriffen zu leiden. Und auch in Wellsee wurden vereinzelt noch einige Gebäude durch die Angriffe der Alliierten in Flammen gesetzt. Die Wellseer Wehr tat dabei immer das ihr mögliche und versuchte den Schaden zu begrenzen nicht nur in Wellsee sondern auch selbstverständlich bei ihren Nachbarn.

 

Als dann der zweite Weltkrieg 1945 endlich zu Ende war, fand eine Neuordnung des Feuerwehrwesens in Deutschland statt. In Wellsee gab es einen Wechsel an der Führungsspitze unserer Wehr, der bisherige Löschzugführer Ernst Dahl wurde am 04.10.1945 von den Alliierten verhaftet, da er als Ortsgruppenleiter der NSDAP angehörte. Sein Nachfolger als Brandmeister der Wehr (vorher Bezeichnung Löschzugführer) wurde sein Stellvertreter H.Lange, der allerdings nur bis zum 01.08.1946 das Amt ausführte. So wurde am 01.08.1946 Hans Meyer Brandmeister der Wehr. Nach anfänglichen organisatorischen Schwierigkeiten (z.B. Versammlungsverbote durch die Alliierten) trat mit den durch die englische Militärregierung erlassenen neuen Verordnungen für das Feuerlöschwesen ganz langsam wieder das normale Wehrleben wieder ein.

 

So wurde 1946 eine Tankspritze, die der Wehrmacht gehörte, gekauft und bis zum 01.07.1951 für die Wellseer Verhältnisse umgebaut. Der Umbau erfolgte, so dass die im Jahre 1933 erworbene Klein-Motor-Spritze auf der Tankspritze mit untergebracht werden konnte und das im Inneren neben Fahrer und Beifahrer gleichzeitig noch acht Leute bequem Platz hatten. Fasst man diese im Jahre 1951 damalige von Ludwig Meyer gemachte Beschreibung zusammen, so kann man sagen, wir bekamen unser erstes Löschgruppenfahrzeug. Die Tankspritze wurde nach erfolgten Umbau ebenso wie das neuerrichtete Gerätehaus am 01.07.1951 von der Gemeinde Wellsee an unsere Wehr übergeben. Mit dem Umzug ins neue und auch jetzt noch aktuelle Gerätehaus verließen wir unser altes Spritzenhaus, das sich ebenfalls in der Segeberger Landstraße, nämlich zwischen Wellseedamm und dem Kirchenberg, befand.

 

Altes Spritzenhaus

 

Einweihung aktuelles Gerätehaus

 

Bereits am 01.04.1951 wurde Joachim Paustian zum Brandmeister gewählt.

 

Unser 50-jähriges Bestehen feierten am 28.06.1953 mit dem Amtsfeuerwehrtag. Anlässlich des Amtsfeuerwehrtages fanden Wettkämpfe auf Ernst Wolters Hauskoppel statt. Wie sich das eigentlich nicht gehört für die gastgebende Wehr gewannen wir den Wanderpokal. „Nach den Wettkämpfen wurde ein Brandmanöver (Einsatzübung) abgehalten.“ Nachdem der Umzug durch unseren Ort überstanden war, wurde noch in der Wellseer Seeperle bei einem Glas Bier Kritik an der Veranstaltung geübt.

 

Zu einem Reetbrand am Wellsee rückte unsere Wehr am 28.04.1956 nach Sirenenalarm aus. Der Brand konnte allerdings mit kleinen Löschgeräten gelöscht werden.

 

Am 30.05.1954 hatten wir Alarm. Es brannte ein Waldabschnitt in der Pronstorfer Stauung. Wir kamen allerdings nicht zum Einsatz, da unterwegs einer der Autoreifen von unserem Löschfahrzeug platzte.

 

Zu einem ungewöhnlichen Brand wurden wir am 10.07.1956 gerufen. Es brannte das Bienenhaus bei Friedrich Speck. Ob das Bienenvolk, das zahlenmäßig der Wellseer Bevölkerung sicherlich überlegen war, komplett evakuiert werden konnte, wurde leider nicht überliefert.

 

Auf dem Amtsfeuerwehrtag 1956 in Moorsee belegten wir nach der Meimersdorfer Wehr einen guten zweiten Platz.

 

Die Wellseer Mühle, die sich früher auf dem heutigen Gelände des Möbelhofes Wellsee befand, brannte am 23. Mai 1957. Unsere Wehr und somit auch die Wellseer Bevölkerung waren im Einsatz. „Wir konnten aber alleine nicht Herr über das Feuer werden“, da die damalige Wasserleitung nicht dem erforderlichen Druck aufbringen konnte. Aus diesem Grunde wurde die Elmschenhagener Wehr und die Berufsfeuerwehr Kiel nachalamiert. Die Elmschenhagener pumpten das Löschwasser aus dem naheliegendem Löschteich zur Mühle. Die feuerwehrtaktische Aufgabe der Berufsfeuerwehr bei diesem Einsatz konnte dem vorliegendem Einsatzbericht nicht entnommen werden. Trotz dieses Großfeuers ist die alte Mühle vorerst erhalten geblieben.

 

 

 

 

Beim Dachstuhlbrand des Wellseer Bauern Ernst Dahl am 28.02.1958 waren die Verhältnisse umgekehrt. Die Kieler Berufsfeuerwehr traf vor uns am Brandort ein. Dies hatte aber auch einen ganz einfachen Grund: Der Bauer Kröger, der das Feuer als erstes entdeckte, fand im Telefonbuch die Nummer der Wellseer Wehr nicht, weil wir zur damaligen Zeit auch keines hatten. Darum rief er bei der Kieler Berufsfeuerwehr an, die daraufhin prompt nach Wellsee ausrückte.

 

Das geringe Mitgliederzahlen auch schon zur damaligen Zeit ein Problem waren, zeigt die Tatsache, dass die Wellseer im Dezember 1958 mit einer Handzettelaktion versuchten die Wellseer Bürger vom Dienst zu überzeugen. Die Aktion brachte jedoch nur eine Neuaufnahme, so dass die Mitgliederstärke zum 31.12.1958 29 betrug.

 

In die Wellseer Siedlung Hubertus rückten wir am 06.08.1960 zusammen mit den Nachbarwehren Rönne und Moorsee zu einem Einsatz aus. Nach einem starken Platzregen standen große Teile der Siedlung unter Wasser. Bei diesem wurde unser LF 16 beschädigt.

 

Auf dem Amtsfeuerwehrtag im selben Jahr gewannen wir mit 12,4 Punkten Vorsprung den Wanderpokal.

 

Auf der Vorstandssitzung der Wellseer wurde am 14.11.1960 die Gründung unserer Wellseer Jugendfeuerwehr ausgerufen. Nachdem am 02.März 1961 die Gründungsversammlung der Wellseer Jugendfeuerwehr in der Seeperle mit etwa zwanzig Jugendlichen stattfand, erfolgte am 18.06.1961 die offizielle Anerkennung der frischgegründeten Jugendfeuerwehr als 23. Jugendfeuerfeuerwehr im Lande Schleswig-Holstein.

 

Am 13. Juni 1961 übergab der damalige Wellseer Bürgermeister, Herr Schöttler, das neue LF 8 (Mercedes) an unseren damaligen Wehrführer Paustian. Zu diesem Anlass waren wir selbstverständlich komplett am Gerätehaus angetreten. „Der Gerätewagen wurde auch noch gut begossen, damit die Räder sich nicht warm laufen.“

 

Edlers Geflügelfarm war am 31. März 1962 Ort eines Großeinsatzes. Es brannte der Kükenlaufstall der Farm. In den Flammen kamen 1500 Küken um.

 

Unsere erst zwei Jahre junge Jugendfeuerwehr belegte bereits am ersten Kreisjugendfeuerwehrtag in diesem Jahr den ersten Platz.

 

Unser Gerätewart und viele andere Kameraden waren im Jahre 1963 auf Himmelfahrtstour, als die Sirene um 12:45 Uhr ertönte. Es brannte das Meimersdorfer Moor. Gott sei Dank waren noch der Wehrführer und drei weitere Kameraden im Ort, aber ausrücken mussten sie dann doch nicht mehr.

 

Im Juni des selben Jahres rückten wir auf Grund einer Brandserie sechs Mal zum Altpapierlager Radomski aus. Die älteren Kameraden unter uns können sich sicherlich noch an diverse weitere Brände bei Radomski in den Folgejahren erinnern, zu denen auch sehr oft die Jugendfeuerwehr als Unterstützung im Einsatz war.

 

Zur nachbarschaftlichen Löschhilfe rückten wir am 26. Mai 1964 nach Elmschenhagen-Kroog aus. Es brannte die Ziegelei.

 

Am 1. August 1969 wurde im Wellseer „Vereinslokal“, der Seeperle (Zitat im damaligen KN-Artikel),  der Wehrführers Joachim Paustian aus seinem Amt entlassen, welches er von 1951 –1969 ausübte. Als sein Nachfolger wurde Helmut Bohnsack an diesem Abend in sein Amt eingeführt.

 

 

 

 

Zeitungsbericht z. Wehrführerwechsel '69

 

 

 

 

Als letzten nennenswerten Einsatz, als eigenständige Amtsfeuerwehr rückten wir am 19.04.1970 mit 12 Mann nach Meimersdorf aus. Es brannte ein Bauernhof.

 

Denn im Jahre 1970 wurde die bis zu diesem Zeitpunkt noch eigenständige Gemeinde Wellsee in die Landeshauptstadt Kiel eingemeindet, dies hatte zur Folge, dass aus der unserer damaligen Gemeindefeuerwehr Wellsee, die bis damals zusammen mit den anderen Gemeindefeuerwehrwehren Meimersdorf, Moorsee und Rönne die Amtsfeuerwehr des Amtes Moorsee bildete und bis dato auch einen eigenen Alamierungsplan hatten, eine Ortsfeuerwehr im Stadtfeuerwehrverband Kiel wurde. Die offizielle Aufnahme in den Stadtfeuerwehrverband Kiel erfolgte am 14.05.1970 innerhalb einer schlichten Feierstunde in der Gaststätte Grothkopp in Meimersdorf.

 

Mit zahlreichen Gästen fand die Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen unserer Jugendfeuerwehr im Sport- und Jugendheim Wellsee am 07.11.1970 statt.

 

Im November 1972 wurde der Wehr die berühmte Feuerwehrdienstvorschrift 4 übergeben, so dass jetzt auch bei uns die einheitliche Vorschrift zur Ausbildung, die ja bekanntlich immer noch Gültigkeit hat,  Einzug gehalten hat.

 

Unseren Freunden und Helfern der Polizei halfen wir am 08.09.1973 bei der Suche nach einem verschwundenem 11-jährigen Mädchen. Nach zweieinhalbstündiger Suche wurde das Mädchen gefunden und der Polizei übergeben.

 

Die alte Wellseer Räucherkate in der Segeberger Landstraße 149 brannte am 23.03.1975 in voller Ausdehnung. Trotz der Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr konnten wir aber leider die Kate nicht mehr retten. Sie brannte vollständig nieder.

 

Nur drei Tage später brannte in der Segeberger Landstraße 174 ein Stall vollständig nieder.

 

Vom 12.08.- 16.08.1975 wurde unser TLF 8 zur Waldbrandbekämpfung im Kreis Lüchow- Dannenberg (Niedersachsen) eingesetzt.  

 

Während der Jahre 1975/1976 wurde unser Gerätehaus umgebaut. Dort wo sich vor dem Umbau noch eine Wohnung für den Gerätewart befand, entstand jetzt durch die Baumaßnahmen, die von der Wehr zum größten Teil in Eigenleistung vollbracht der Schulungsraum und eine kleine Küche. Der Umbau hatte für die Wellseer Feuerwehrleute den Vorteil, dass sie nach dem Dienst nicht mehr einen so weiten Weg zu den Getränken hatten.

 

Unser neues LF 8/TS wurde uns am 10.06.1977 feierlich übergeben. Dieses Fahrzeug ist im Übrigen, in baugleicher Form, gleichen Alters, immer noch im Einsatz.

 

Vom 29.12.- 31.12.1978 wurden sowohl das TLF 8, als auch das LF 8 während der Schneekatastrophe, die ganz Norddeutschland in Atem hielt, für Krankentransporte und zum Freischleppen von Fahrzeugen eingesetzt. 

 

Am Samstag, den 17.9.1983 feierten wir unser 80-jähriges Bestehen mit einem Feuerwehrball im Schützenheim Hubertus.

 

Es war der 16.11.1985 als die Jugendfeuerwehr mit einem Feuerwehrmarsch ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Aber viel mehr in Erinnerung geblieben sein dürfte den meisten Zeitzeugen die am selben Tag stattgefundene Weihe unserer neu angeschafften Fahne. Man muss dazu sagen, dass die Fahnen, die immerhin 5.493,56 DM gekostet hat, allein durch Spendengeldern finanziert wurde. Anlässlich der Fahnenweihe wurde ein großer Umzug durch den Stadtteil veranstaltet, an dem zahlreiche Fahnenabordnungen der Nachbarwehren und befreundeter Vereine teilnahmen.

 

Fahnenweihe

 

Mit einem Arbeitsaufwand von ca. 200 Arbeitsstunden wurde im Jahr 1987 die damalige Kübel-Halle bzw. jetzige VW-Bus-Halle geschaffen. Der dritte Stellplatz wurde dadurch ermöglicht, dass von der damaligen Abstellkammer die Außenwände und das Dach erhöht wurden.

 

Aus dem Bereich der Jugendfeuerwehr ist zu berichten, dass am 05.06.1987 eine Patenschaft mit der Jugendfeuerfeuerwehr Sarlhusen, Kreis Steinburg besiegelt wurde.

 

Der amtierende Wehrführer Helmut Bohnsack wurde am 18. September 1987 von der Mitgliederversammlung für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt.

 

Ihre Einsatzstärke mussten die zehn Kieler Freiwilligen Wehren, also auch unsere,  sowie die Berufsfeuerwehr am 10.5.1988 beim Großbrand der Max-Tau-Schule in Mettenhof unter Beweis stellen. Die Folgen dieses Großbrandes waren ca. drei Millionen DM Sachschaden sowie einige Tage Unterrichtsfrei für die Schüler.

 

Um 4.19 Uhr am 2. Weihnachtstag des selben Jahres lief bei der Berufsfeuerwehr ein Alarm auf. Dieser Notruf der Wellseer Bürger, es brannte nämlich ein Einfamilienhaus im Wellseer Witzlebenweg, sollte im Nachhinein noch für viel Aufregung sorgen. Die Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr hielt es nicht für nötig, bei diesem Großbrand im Wellseer Stadtteil uns als Ortswehr zu alarmieren. Diese Nichtalarmierung führte zu sehr viel Unruhe  in unserer Wehr und Diskussionen auf Stadtebene. Das Ergebnis dieser Diskussionen war eine vollkommen neue Alarm- und Ausrückeordnung für die Kieler Feuerwehren.

 

Am 9. Juni 1989 schrieb die KN folgenden Artikel:

 

 „Wenn’s brennt: Ulrike geht mit ihrem Freund durchs Feuer“.

„Aufsitzen! – Über den Platz vor dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Wellsee rennen die Männer zu ihren Plätzen im Geländewagen, darunter ein ganz kleiner. Aber nein – das ist gar keiner, das ist eine Frau in Schutzanzug und Helm. Richtig, sagt Oberbrandmeister Helmut Bohnsack „das ist Ulrike Niemann, unsere erste Feuerwehrfrau in Kiel.“

 

Mit diesem aus heutiger Sicht eher lächerlich wirkenden Artikel dokumentierte die KN damals den historischen Eintritt der ersten Feuerwehrfrau in die Kieler Feuerwehr. Was damals noch exotisch war, ist heute Gang und Gebe, so sind aktuell in der Wellseer Feuerwehr 8 weibliche Feuerwehr- bzw. Jugendfeuerwehrfrauen.

 

Eine riesige Rauchwolke verhüllte am 11.4.1990 die Kieler Innenstadt. Ursache dafür war der Brand des großen Kieler Kaufhauses Woolworth. Das Feuer beschäftigte sämtliche Kieler Wehren stundenlang.

 

Unsere Jugendfeuerwehr feierte am 28./29. September des selben Jahres ihr 30-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wurde am Samstag mit einer Fußgängerrallye und einem Tag der offenen Tür für die Bürger gefeiert, nachdem bereits am Vortag der alljährliche Laternenumzug stattgefunden hat. Bereits in der Woche davor haben wir als neues Fahrzeug einen RW 1 bekommen.

 

Im Jahre 1993 rückten wir zu zwei Großbränden im Kieler Stadtgebiet mit aus. Sowohl bei dem Großbrand in der Wäscherei Wulff (damals noch im Grasweg), als auch beim Feuer im Wellseer Schlachthof entstanden Schäden in Millionenhöhe.

 

Am 3. Dezember 1993 endete nach vier Amtsperioden die Amtszeit von Helmut Bohnsack als Ortswehrführer in Wellsee. Zu seinem Nachfolger wählte die Mitgliederversammlung Bernd Liedtke. Während Helmut Bohnsack parallel zum Ehrenwehrführer ernannt wurde.

 

Im Jahr 1994 bekamen die Kieler Jugendfeuerwehren ein neues Outfit. Der Baumwolloverall wurde durch einen zweiteiligen und zweifarbigen Schutzanzug ersetzt.

 

Es war der 15. Februar 1995, als die KN von der Jahreshauptversammlung mit der Schlagzeile „Wellseer Wehr musste öfter ausrücken“ berichtete. Hintergrund dieser Schlagzeile war der Jahresbericht über das abgelaufene Kalenderjahr vom Wehrführer Bernd Liedtke, in dem er von den verschiedensten Einsätzen berichtete. So tauchten zum Beispiel im Bericht diverse Gartenbudenbrände, sowie ein Kuhrettungseinsatz auf. Zudem fand im Jahr 1994 die Pflasterung eines Teils unseres Vorhofes statt.

 

Anlässlich des 35. Jubiläums unserer Jugendabteilung fand in Wellsee der zweite Stadtjugendfeuerwehrtag statt. Die 15 Staffeln verschiedener Jugendwehren trafen sich am 14. Oktober zum Spiel ohne Grenzen auf dem Sportplatz. Außerdem wurde ausgiebig gefeiert.

 

Am Samstag, dem 23. September beteiligten wir uns als Statisten bei einer Großübung auf der Stena Scandinavica. Insgesamt wurden von den Rettungskräften 400 „Opfer der Schiffskatastrophe“ von der Ostseefähre evakuiert.

 

Als Lohn für unseren Mut bekam jeder Beteiligte zwei Reisegutscheine für eine Wochenendtour in die wunderschöne schwedische Hafenstadt Göteborg geschenkt, die wir natürlich gemeinschaftlich am Wochenende vom 6.9. bis 8.9.96 einlösten.

 

Das Kalenderjahr 1996 ging als das Jahr der Gartenlaubenbrände in die Wellseer Wehrgeschichte ein. Noch nie brannten in einem Jahr so viele Gartenbuden in Wellsee.

 

In der Nacht vom 2. auf den 3. März 1996 erlebte die Stadt Kiel einen Großbrand, der bis zum heutigen Tage bei vielen Feuerwehrleuten nicht unvergessen ist. In Dietrichsdorf brannte am Ufer der Schwentine die Holsatia-Mühle. Neben allen Kieler Wehren rückte auch das Löschschiff „Kiel“ der Berufsfeuerwehr Kiel aus.

 

Eine riesige Rauchwolke verhüllte am 15.06.1996 ganz Wellsee und bewegte sämtliche Wellseer Bürger zur Brandstelle. Ursache für die Völkerwanderung war ein Feuer beim Leiterteilhersteller Brockstedt im Wellseer Industriegebiet.

 

Um 4:13 Uhr am 02. August 1997 rückten die Kieler Feuerwehren zum Großbrand zur Bowlingbahn in der Holtenauer Straße aus. Die Löscharbeiten dauerten bis in den Nachmittag hinein. Aber auch rund 150 Feuerwehrleute mit ca. 30 Fahrzeugen konnten einen Sachschaden von ca. 3 Millionen DM nicht verhindern. Nachlöscharbeiten dauerten noch über weitere 48 Stunden an.

 

Anlässlich des Jahrtausendwechsels traf sich eine Gruppe samt Familien zum „feiern“ im Gerätehaus am 31.12.1999, da wie in ganz Deutschland die örtliche Verwaltung auch in Kiel mit dem Katastrophenausbruch zum Jahrtausendwechsel gerechnet hatte, und so die Ausrückezeit deutlich minimiert werden sollte. Die Welt brach zwar auch in Kiel trotzt des markanten Datums nicht zusammen, jedoch wurden wir kurz nach halb eins am Neujahrstag zu einem Großbrand eines alten Holzschuppens in die Hamburger Chaussee gerufen. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden an, was uns jedoch nicht großartig störte, da wir die Reste des kalten Sylvesterbuffets an die Einsatzstelle kommen ließen, was widerrum zu erstaunlichen Blicken der nicht unserer Wehr angehörigen Einsatzkräfte führte.

 

Das Jahr 2000 stand ganz und gar im Zeichen des Anbaus des Gerätehauses, den wir in nahezu unzählbaren Arbeitsstunden bis auf wenige Spezialarbeiten in Eigenleistung errichteten. Durch den Anbau gewannen wir einen Jugendraum samt Abstellkammer für die JF, eine Abstellkammer für Gartengeräte, Grills, Tische und Bänke als Ersatz für dem in Zuge des Anbaus alten abgerissenen Geräteschuppens, ein Büro im Dachbodenbereich für den Wehrführer, einen supermodernen neuen Küchenbereich samt Tresen sowie neue sanitäre Anlage für die weiblichen Wehrmitglieder bzw. Besucher. Als Lohn für die viele geleistete Arbeit fand am 14. Juli 2000 , wie sich das gehört ein zünftiges Richtfest, mit Spanferkelessen und vielen Gästen auf der Baustelle statt. Zum Herbst hin war der Bau wetterfest gemacht, so dass im Winter 00/01 der Innenausbau stattfinden konnte.

 

Am 22.10.2001 löste Jens Oelkers nach fast acht Jahren Bernd Liedtke als Ortswehrführer ab. Die Neuwahlen wurden erforderlich, weil Bernd Liedtke das Amt aus zeitlichen Gründen nach acht Jahren niedergelegt hatte.

 

Im letzten Jahr musste die Wehr zu sehr vielen wetterbedingten Einsätzen ausrücken. Bedingt durch Sturm- und Lenzeinsätze war die Anzahl der Einsätze so hoch wie lange nicht mehr.

 

 

 

 

 

 

Schlusswort der Chronisten:

 

 

Wir entschuldigen uns an dieser Stelle für alles nicht Erwähnte und alle nicht Erwähnten.

 

Und hoffen die Ereignisse der vergangenen 100 Jahre ausreichend dargelegt zu haben, auch wenn mancher Zeitzeuge für sich selber das ein oder andere Ereignis besser in Erinnerung hat, als es hier beschrieben werden konnte.

 

Gleichzeitig möchten wir uns hiermit bei allen denen bedanken, die uns bei der Erstellung durch Bereitstellung von diversen Text- und Bildmaterialien unterstützt haben. Einen extra großen Dank geht nochmals an die Nachkommen von Ludwig Meyer, der während der ersten 50 Jahre das Wehrgeschehen niederschrieb, die unsere Wehr diese Originalaufzeichnungen 2000 übergaben.